Was für ein herrlicher Sonnentag! Es ist Samstagmorgen und die Sonne scheint über Maastricht. Der Bordhund will raus und so geht es auf den Marktplatz vor dem Rathaus. Es ist Flohmarkt und die Händler bauen gerade ihre Stände auf. Fahrräder stapeln sich am Wegesrand und langsam kommt Leben in die Stadt! An Bord wird gemütlich gefrühstückt und dann geht es wieder los. Die Schleusen werden größer und wir haben es mit fast 12 Metern Fallhöhe zu tun, die dank der Schwimmpoller jedoch gut zu meistern sind. In Maasbracht, kaum 35 Kilometer weiter, wird getankt. Nicht bei Tullemans, der ja für seine günstigen Preise bekannt ist, nein wir fahren zur GTL Zapfsäule am YC "Van der Lahn Yachting". 1,81 €/L GTL ist der Tagespreis.
Am Nachmittag sind wir in Roermond und landen zufällig bei "Best Boats" an einem freien Liegeplatz. Eigentlich ist das übernachten hier nicht möglich! Ich liebe das Wort "Eigentlich". Nach einem netten Plausch mit Chef Arie Drenth dürfen wir doch hier übernachten. Vielen Dank! An dieser Stelle sei erwähnt, dass wir bisher auf unserem gesamten Törn außschließlich freundliche und hilfsbereite Menschen getroffen haben. Insbesondere Hafenmeister und Schleusenwärter, die auf unsere sprachlichen Defizite mit Geduld und Höflichkeit reagiert haben. Dankeschön!
Sonntagmittag um kurz vor 12 Uhr verlassen wir den schönen Verkaufssteg der Firma "Best Boats" und wenige Minuten später sind wir in der Schleuse Roermond zu Tal. Es folgen noch zwei weitere Schleusen, die wir ohne Wartezeiten passieren. Das Wetter wird schlechter und es fängt an zu regnen. In dem kleinen Ort Mook machen wir an Steuerbordseite fest und übernachten. Zum bezahlen der Liegegebühren muss eine App installiert werden. Die Kosten für diese Nacht betragen 11,- Euro.
Doch Vorsicht, wenn sich zwei Gütermotorschiffe vor dem Anleger auf der Waal begegnen, wird man aufs heftigste durchgebeutelt! Wir haben alle Fender draußen.
Grau in grau begrüßt uns der neue Morgen. Bereits um 6:15 Uhr legen wir ab, denn wir wollen Strecke machen. In Nimwegen kommen wir nach der Schleuse auf die Waal (Rhein) und fahren gegen an bis zum Pannerdensch- Kanal. Der Kraftstoffverbrauch steigt in diesen 1,5 Stunden auf der Waal bis auf 50 Liter/h bei 2200 Umdrehungen und 13 Km/h! Danach auf der Ijssel tuckern wir mit knapp 10 L/h weiter und machen mit dem Strom fast 16 Km/h bei 1150 U/min.
In Deventer machen wir eine ausgiebige Mittagspause und erholen uns erst einmal. Da es am Stadtanleger doch etwas laut zugeht, starten wir am Abend wieder und suchen uns ein ruhigeres Plätzchen.
18 Km Strecke und wir machen im Kosakenhafen von Veessen an BB Seite fest. Absolut ruhig und friedlich liegt man hier vor der alten Windmühle von 1777. Der Hafenmeister schaut noch mal vorbei und sieht nach dem Rechten und dem Geld!
Das Stück nach Steenwijk ist ein Klacks! Auf der Ijssel zu Tal ist man schnell in Zwolle und durch die Schleuse. Nur noch an Hasselt und Zwartsluis vorbei, durchs Naturschutzgebiet bei Giethorn und schon erreicht manSteenwijk. Zum Abschluss noch ein Steak im Amtsrichterhaus (De Heeren van de Rechter), eine Empfehlung für gutes Essen in Steenwijk, wenn es beim "Bovenmeester" (Michelinstern) wieder einmal zu voll ist.
Regen ist für die nächsten Tage angesagt! Zeit für eine Törnpause.