Nach ein paar Wochen "Heimaturlaub" ging es endlich wieder zum Boot nach Schweden. Komisch, weshalb ist denn die Tür aufgebrochen?! Oh nein! Ein Chaos an Bord. Einbrecher haben gewütet, zerstört und gestohlen was nur irgendwie zu gebrauchen war! Schock und Tränen. Die Schwedische Kriminaltechnik kam am anderen Morgen und sicherte Spuren. Die drei netten Damen brachten tröstliche Worte und viel Humor mit. Sie wussten wie man sich in solchen Fällen verhält und langsam wich der Schrecken. Mitfahrer Jan kam an Bord und gemeinsam tuckerten wir zunächst zu den Schlössern Gripsholm und Drottningholm und hofften auf eine Einladung zum Kaffee von Königin Sylvia...
Danach stand ein Besuch von Stockholm auf der Tagesordnung.
Beide Städte sind wunderschön, lebendig und geschichtsträchtig. In Karlskrona befindet sich ein sehr sehenswertes Marinemuseum und mit Glück wird man vom königlichen Marinekorps begrüßt und Bayerische Blasmusik können die auch!
Auf dem Weg nach Simrishamn, im Süden Schwedens, zeigte der Motorbetriebsstunden Zähler die "2000.0" an. Ein Grund zum feiern! In Simrishamn findet man einige gute Restaurants und einen sehr guten Bäcker! Sein Sauerteigbrot schmeckt nicht nur hervorragend, es hält sich auch leicht eine Woche. Wer Zeit und Muße hat, besucht das Autoseum im Norden der Stadt. Modelleisenbahnen, Autos und Motorräder erfreuen das Kind im Manne.
Im Dunklen geht's los. Radar an, Scheinwerfer an und leise raus auf die pechschwarze Ostsee. Ooops, war die Kaimauer da gestern auch schon? Nichts passiert, Kurs korrigieren und los! Angeblich sollte es ja fast keine Welle geben. Angeblich! Es wurde dann auf der Ostsee doch heftiger als erwartet und die Magnus Master Stabilisatoren wurden ausgefahren. Danach ging es in erträglicher Fahrt weiter und am Nachmittag wurde es dann endlich ruhiger auf dem Meer. Eigentlich wollten wir nach Christiansø nahe Bornholm, doch der Wind hat uns einen anderen Kurs empfohlen. Skipperfreundin Renate gab uns den Tip in Peenemünde Nord fest zu machen und so kam es dann auch. Zum Abendessen gab es Wildsülze mit Bratkartoffeln im Hafenbistro und dass der Boden ständig unter uns schwankte, lag sicher nicht am Wein!
Wie erholsam und ruhig es doch auf dem Wasser sein kann! Mit der aufgehenden Sonne tuckerten wir auf dem Peenestrom an Wolgast vorbei in das Stettiner Haff nach "Ziegenort" oder jetzt Polnisch Trzebiez. Es wurde wieder einmal Zeit, die Luft aus den Dieseltanks zu lassen. Wir fuhren schon "auf Reserve". 2650 Liter und eine Stunde später war das erledigt und die Bordkasse war leer! Weiter ging es die Oder zu Berg bis in den Dabje (Damischen See) nach Lubczyna in die Marina. Für 20,-€Liegegeld/Nacht ein fairer Preis und ein freundliches Team.
Früh am Morgen sind wir bereits in Stettin mit seiner beeindruckenden Kulisse mit Kränen, Schiffen und Werften! Wir passieren meine Lieblingsbrücke (3,4 Meter Durchfahrtshöhe) in der Nähe des Bahnhofes und dann sind wir schon auf der Westoder auf dem Weg nach Deutschland. Die Schleuse Hohensaaten sowie das Schiffshebewerk in Niederfinow sorgen für etwas Abwechslung auf dem langen Kanalabschnitt bis zur Marina Marienwerder. Im Restaurant "Art Tisch", keine 10 Meter vom Boot entfernt, wird gut gegessen!
Mit frischen Brötchen beladen geht es dann am nächsten Tag nach Berlin und zum Wannsee. Endlich vor der Pfaueninsel ankern und baden!