Berlin & Brandenburg (2)...

Die "No Worries" wird in Berlin überwintern. Nach über 300 Betriebsstunden und mehr als 3000 Kilometer Strecke von Regensburg über Main, Rhein, Nordsee, Mittellandkanal bis an die Mecklenburger Seen, geht es ab September 2021 etwas ruhiger weiter. Ankern in den Brandenburger und Berliner Gewässern, Sightseeing in Potsdam, Berlin und Umgebung. Zeit für spätsommerliche Eindrücke dieser interessanten Gegend!

Vom Niederneuendorfer See ging es nach Charlottenburg. Das Schloss ist wunderschön und ein Besuch lohnt sich! Vom (gebührenfreien) Liegeplatz am Charlottenburger Ufer ist man mitten drin - in der Hektik von Berlin! Weiter ging es dann an Spandau vorbei über den Stößensee und Wannsee zum Jungfernsee. Herrliche Ankerbuchten und keine Hektik mehr! Von dort aus ist es mit dem Fahrrad nicht weit zum Schloss Cäcilienhof, dem Marmorpalais und zur Innenstadt. Vieles haben wir vor einem Monat bei unserem ersten Besuch nicht gesehen.

Ankerpause vor der Sacrower Heilandskirche und dann weiter. Vom Jungfernsee durch die Glienicker Brücke in den Teltow Kanal, vorbei an Babelsberg und seinen wunderschönen Villen. Mit acht Stundenkilometern geht es nach Tempelhof in den Hafen. Doch vorher noch durch die Schleuse Kleinmachnow mit längerer Wartezeit. Und wenn ein langsames Frachtschiff vor dir ist, lass dir Zeit!

Von Tempelhof an spree und Dahme...

Spätsommerlich geht es mittlerweile zu, hier in Berlin und Umgebung. Noch sieht man Badende in Spree und Dahme. Die Tage werden rasch kürzer und die Temperaturen sinken. Es ist Mitte September und die Anzahl der Charterboote reduziert sich allmählich. Für ein paar Tage geht es über Spree und Dahme in den Südosten von Berlin. Nach einem kleinen Abstecher nach Rummelsburg ist die erste Station der Anleger "Mutter Lustig" in Köpenick. Da gab es dann doch noch Einiges zu sehen. 

wer kennt schon Gussow?!

Von Köpenick geht es auf der Dahme weiter in Richtung Schmöckwitz, Niederlehme und Sinzig. Die Schleuse "Neue Mühle" (1868 erbaut) ist mit ihren 5,2 Metern Breite gerade noch so für die "No Worries" passierbar. An BB und StB hatten wir noch jeweils 10 cm bis zur Spundwand. Die beiden Deutz Bootsmotoren haben mittlerweile genau 1000 Betriebsstunden ihren Dienst geleistet!

Zunächst säumen noch kleine Sportboothäfen die Ufer und dann wird es einsam. Möwen, Kormorane, Fischadler und Graureiher ziehen ihre Kreise. Das Wetter wird schlechter, Regen ist angesagt. Am Gästeanleger von Gussow ist noch Platz und der Bordhund kann endlich wieder raus. Urig ist es hier! Ein typisches Brandenburger Dorf, mit gefühlt mehr Hunden als Menschen, traumhaften Alleen und alten Dorfhäusern.

Königs Wusterhausen

Zurück in Richtung Norden, nach Königs Wusterhausen. Da gibt es den ältesten Kanal Deutschlands, den Nottekanal von 1555! Kurfürst Joachim II. lies ihn damals bauen, um Berlin mit Gips aus Spremberg zu versorgen. Na ja, nach einem Kilometer war er für uns zu flach. Das Wrack der "Deutschland" gammelt seit Jahrzehnten hier herum. Also bei Nautilus Hausboote in Niederlehme festmachen und mit dem Fahrrad rüber nach Königs Wusterhausen! Irgendwie erinnert mich der Nottekanal etwas an Holland - Klappbrücken und kleine Schleusen, in den Gärten Pferde...

Teltow/Brandenburg

Von Königs Wusterhausen nach Teltow in den neuen Stadthafen. Vier Stunden gemütliche Fahrt auf Dahme und Teltowkanal. Bisher sind wir so oft an Teltow vorbei gefahren, jetzt wird es Zeit für ein Kennenlernen. Und das lohnt sich, wenn man sich die Zeit nimmt für einen "Landgang"! Heimatmuseum, Kirche, Plattenbauten, Bürgerhäuser, Mauererinnerungen. Und mit dem ÖPNV ist man schnell am Berliner Südkreuz, um mit der Fernbahn überall hin zu kommen. Bushaltestelle direkt an der Marina!